Und wieder will der Deutsche seinen Weltkrieg haben!
Oder warum schweigt die große Mehrheit?
Eine Analyse der Bundestagssitzung vom 28. April 2022, auf der der Kriegsbeitritt Deutschlands im Ukraine Krieg gegen Russland genehmigt wurde. Von Marco von Fabiranum – 29. April 2022
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Die deutsche Politik ist spätestens seit heute auf dem besten Wege dazu, zur Kriegspartei zu werden. Während der heutigen 31. Sitzung des deutschen Bundestages wurde der Antrag der Ampel-Regierung mit Unterstützung der CDU/CSU-Fraktion mit 586 zu 100 Stimmen durchgewunken.
Der zu beschließende Antrag hat den wohlklingenden Namen:
„Frieden und Freiheit in Europa verteidigen – Umfassende Unterstützung für die Ukraine“
Der wesentliche Bestandteil in diesem Antrag betrifft die Unterstützung der Ukraine durch Lieferung schweren Waffen an selbige. Die Antragsteller sind der Überzeugung, dass Deutschland durch eine solche Waffenlieferung völkerrechtlich NICHT zur Kriegspartei werden würde – ein Irrglaube. Hier ist offensichtlich der Wunsch der Vater des Gedankens.
Bevor es hier im Text weitergeht, gestatten Sie mir einen kleinen Einschub. Ohne eine einmalige „Political Correctness“ geht es hier nicht!
Es steht außer Zweifel, dass Russland innerhalb der Ukraine und gegen diese – entgegen dem Völkerrecht – einen Krieg führt. Dieser Krieg hat aus Sicht des Autors umgehend beendet zu werden. Beide Konfliktparteien haben sich – so sie es wollen – in einem gemeinsamen Dialog zu einigen. Nichtkombattanten – und somit auch Deutschland – sollten sich ausschließlich der Förderung dieses notwendigen Dialogs zur Beendigung des Krieges widmen! JEGLICHE Einmischung, welche nicht dem Ziel dient, diesen Krieg zu beenden, ist zu unterlassen.
Der Bundestag hat heute mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, der Ukraine „Schwere Waffen“ zu liefern.
Es ist unerheblich, ob Deutschlands Politiker nun zu wissen meinen, Deutschland werde durch Waffenlieferungen nicht zur Kriegspartei. Das mag völkerrechtlich so sein. Jedoch ist dass völlig irrelevant! Denn: Was ist, wenn Russland das nun partout anders sehen möchte?
Aus Sicht des Autors handelt es sich um eine gefährliche Einmischung Deutschlands, welche über eine einfache Parteilichkeit und Solidarität mit der Ukraine hinausgeht – es ist ein Spiel mit dem Feuer!
Es stellt sich die Frage, aus welchen Gründen und mit welchem Ziel die deutsche Politik hier agiert?
Man muss sich das vergegenwärtigen: Es ist die überwältigende Mehrheit des Bundestages, die – entgegen einer möglichen deeskalierenden Strategie – die Ukraine aufrüsten will. Automatisch kommt der Verdacht auf, man wolle die Ukraine gegen Russland gewinnen sehen. Seit Beginn des Krieges trommeln ebenso die gesamten Leitmedien eine unfassbar üble Kriegspropaganda durch das Land.
Geopolitisch gibt es hierzu einige nachvollziehbare Erklärungsansätze. Dass Deutschland als NATO-Mitglied amerikanischen Interessen folgt und somit sowohl die Politik als auch die Bürger des Landes zu Gunsten dieser geostrategischen Interessen manipuliert werden, ist nur all zu gut denkbar – um nicht zu sagen: Es ist wahrscheinlich! Es soll hier aber nicht weiter vertieft werden. Die Beobachtungsebene in diesem Artikel ist eher eine psychologische.
Im Parlamentsfernsehen werden die Sitzungen des Bundestages live übertragen. Jeder kann es sich anschauen. Es war absolut erschreckend hier und heute zu sehen, mit welcher Einigkeit der Antrag im Parlament auf die Schnelle durchgewunken wurde. Eine echte Debatte fand gar nicht erst statt. Die Bürger werde per se nicht befragt. Was die Bürger davon halten, wenn Waffen an die Ukraine geliefert werden, ist nicht von Belang. Aufgrund der Dauerpropagandabeschallung durch den Öffentlichen Rundfunk ist die Mehrheit der Bundesbürger aller Wahrscheinlichkeit eh schon entsprechend eingenordet.
Zwar wurden im Parlament einige Reden gehalten, doch diente dieses erbärmliche Schauspiel eher der üblichen Parteienprofilierung, um sich am Ende doch wieder einig zu sein.
Mein Interesse als Zuschauer dieser Bundestagssitzung galt den Hintergründen zu den Waffenlieferungen. Und somit war das Augenmerk auf die Motivation gerichtet, welche die Redner und Rednerinnen in ihren Erklärungen preisgaben.
Zu erwähnen ist hier exemplarisch der Auftritt und die Rede der Grünen-Abgeordneten Frau Agnieszka Brugger.
Oberflächlich denkt Frau Brugger wie alle Menschen, dass der Krieg aufhören muss. Hieraus lässt sich eigentlich das Ziel der Ziele ableiten – eben die sofortige Beendigung des Krieges! Sie unterstreicht das auch noch einmal, indem sie etwas absurd anmutend darauf verweist, dass dem russischen Präsidenten Putin bereits vor Beginn des Krieges diverse Verhandlungsangebote gemacht wurden, um damit fortzufahren, dass auch Sanktionsandrohungen formuliert wurden. Und das hat alles nicht geholfen, so ihr Fazit.
Die Dame ist ein wenig einfach gestrickt, wenn sie nach dem Muster verfährt: Wir haben Putin doch soviel angeboten, doch er hat nichts angenommen. Dieses Denken ist ein klarer Fall von „Fingerzeig“, bei dem immer auch drei Finger der zeigenden Hand auf die eigene Person zurückverweisen. Das Ergebnis steht für den Fingerzeiger dann unmittelbar fest: Schuld am Desaster ist immer der Andere! Man selber habe ja alles versucht, aber….
Ebenso unterstreicht Frau Brugger ihre Rede mit vielen Emotionen.
Emotionen sind nun nicht automatisch als verwerflich anzusehen, aber wenn der Emotion keine Reflexion folgt, kann das nur tragisch enden. Gleichzeitig wirken diese Emotionen auch manipulierend, denn wie wollte man im Angesicht blutender und verletzter Kinder und vergewaltigter Frauen noch ein „ABER“ anbringen, geschweige denn anbringen dürfen.
Alle an Putin gerichteten Angebote und Sanktionen haben also nicht gefruchtet! So etwas ist für einen Gutmenschen, wie Frau Brugger einer ist, wirklich schwerlich auszuhalten. Das ist emphatisch durchaus nachzuvollziehen. Denn wenn sich jemand bei seinem Vorhaben ganz viel Mühe gibt und einfach nicht dafür belohnt wird, dann fühlt sich das für diese Person einfach nur „ungerecht“ an. Und „ja!“, das ist somit nur ganz ganz schwer auszuhalten.
Frau Brugger ist definitiv ein „Gutmensch“ (im schlechtesten Sinne!). Denn sie ist eben nicht einfach nur irgendeine x-beliebige Bürgerin, die ihren Emotionen hier einfach mal freien Lauf lassen darf. Nein, das darf sie ganz und gar nicht! Sie ist als gewählte Abgeordnete ihren Wählern und den Bürgern und Bürgerinnen Deutschlands verpflichtet. Der Bürger aber darf hier etwas erwarten. Die Bürger in Deutschland müssen erwarten können, dass diese Dame ein Mindestmaß an Reflexionsfähigkeit besitzt.
Frau Brugger kann allem Anschein nach nicht reflektieren, aber sie darf entscheiden, dass Waffen in die Ukraine geliefert werden. Ich lehne mich ja nicht sehr weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: Hierdurch droht der 3. Weltkrieg! Eine Gefahr die selbst Bundeskanzler Scholz in diversen Statements implizierte.
Weil Frau Brugger die Schrecken und die ganzen Bilder des Krieges nun so gar nicht aushalten kann, braucht sie nun ganz schnell eine Lösung. Eine Lösung dafür, ihr aus dem Tritt geratenes emotionales Gleichgewicht eben möglichst schnell und einfach wieder zurück in die Ordnung zu bringen.
Wenn also all die gemachten Angebote und auch die Sanktionen nicht zum gewünschten Ergebnis führten, so folgert Frau Brugger, ist das einzige, was Putin noch aufhalten kann, der mutige Widerstand der Ukraine.
Und da hat sie mit ihrer Sicht der Dinge natürlich vollkommen Recht, allerdings nur dann, wenn sie danach einen Punkt macht! Also, wenn sie es beim Widerstand als Angelegenheit der Ukraine belässt.
Das aber tut sie nicht! Durch ihre emotionale Feststellung, was das einzige sei, was Putin stoppen könne, zeigt sie die in ihr wohnende Unerträglichkeit, diesem Krieg weiterhin hilflos zuschauen zu müssen. Und deshalb ist ihre Rede auch noch lange nicht zu Ende, denn es braucht ja noch die ultimative Lösung. Eine Lösung, die zum einen der Ukraine hilft und gleichzeitig das eigene Unvermögen, nämlich die Unerträglichkeiten diesen Krieg aushalten zu müssen, auf eine andere Ebene schiebt. Das, was Frau Brugger im weit entfernten Deutschland schon nicht aushält, dass sollen die Ukrainer nun mit schweren Waffen besser aushalten. Wenn man schon nicht selber mitkämpfen will, so schicke man wenigstens Waffen.
Während der emotionalen Kurzbeschreibung – unter welchen schrecklichen Bedingungen die mutigen Menschen in der Ukraine um ihr Leben und für ihr Land kämpfen – folgte in Frau Bruggers Rede der Satz
„Angesichts ihres Kampfes für Frieden, aber auch unserer Sicherheit…“.
Man braucht den Inhalt des Satzes gar nicht bis zu seinem Ende verfolgen, denn:
Bummmm!!! Nun war es heraus! Die Ukraine kämpft also für UNSERE SICHERHEIT.
Ein solches Argument ist der Frau Brugger kaum zu widerlegen, wenn sie es denn unbedingt so sehen will, wie sie es sieht. Sie kann sich hierbei auch bester Unterstützung gewiss sein, hat es doch der ukrainische Präsident auch schon mehrfach öffentlich angedeutet, dass es um die Sicherheit Europas ginge.
Man möge es sich bitte einmal ernsthaft ausmalen, was wohl passieren könnte, wenn Putin erst mit der Ukraine fertig ist. Da wird es dem ängstlichen Menschen schlagartig klar: Nach der Ukraine wird das nächste Land dran kommen. Zuerst wird Polen überfallen und schon steht der Russe in Berlin auf der Matte.
Ob das nun tatsächlich denkbar oder möglich wäre oder nur der phantasievollen Einbildung von Frau Brugger entspringt, ist insofern wichtig, dass da ja Handlungen als Konsequenzen dranhängen.
Frau Brugger hat erhebliche Ängste. In ihren Formulierungen sieht sie den Russen bereits marodierend durch Europa ziehen. Dabei vergewaltigt der Russe auch alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Damit hier kein falsches Bild aufkommt: Kriegsverbrechen und dazu gehören auch Vergewaltigungen sind selbstredend aufzuarbeiten und zu verurteilen. Die unerträglichen, einfach unfassbaren Bilder und Videos verschiedenster Gewaltakte sind im Internet für jeden einsehbar.
Vor einer Verurteilung steht in demokratischen Systemen aber immer erst ein Prozess. Und erst wenn der Richter sein Urteil fällt, dann erst folgt eine möglichst angemessene Strafe.
Bei Frau Brugger steht das aber alles schon fest.
Sie scheint mit hundertprozentiger Sicherheit zu wissen, wer der Schuldige möglicher Kriegsverbrechen ist. Genauso, wie sie auch schon zu wissen scheint, dass der Russe nach Berlin kommt und ihr somit auch eine Vergewaltigung durch russische Soldaten droht. Wenn man so denkt, wie Frau Brugger, dann gibt es da kein Entkommen mehr. Automatisch wird man mit diesem Denken zum potentiellen Opfer. Und in der Folge einer solchen Zwangslage muss man dann auch so handeln, wie man es sich gerade herbei phantasiert hat.
Aus all diesem wahnhaften Denken, welches eben nicht mehr zwischen selbst produzierter Einbildung und den tatsächlichen Geschehnissen differenzieren kann, entstehen hier politische Handlungen. In dem Maße, indem die eigenen Emotionen unreflektiert in Handlungen münden, sind sie irrational.
Emotionen lassen sich durchaus als Handlungsanweisung betrachten. Das Problem für die meisten Menschen ist jedoch, dass die Emotionen einem partout nicht sagen wollen, WIE? diese Handlungen auszusehen haben. Aber man kann – so man die Muße und auch die Fähigkeit dazu besitzt – über seine Emotionen reflektieren. Hierzu braucht es ein klares Ziel und erst anschließend wird die Handlung geplant und daran ausgerichtet.
Genau hier aber scheitern die Damen und Herren des Bundestages. Sie scheitern genauso wie der „Tagesschau-und ÖR-Medienjunkie“, indem er frisst, was ihm die Propaganda serviert.
Frau Brugger will, dass dieser Krieg mit deutschen „Schweren Waffen“ ausgetragen wird, ansonsten bräuchte sie ja keine zu schicken. Ihr Denken ist an Perfidität kaum zu überbieten, weil sie die ukrainischen Menschen für sich kämpfen und sterben lässt, schließlich kämpfen hauptsächlich die Ukrainer fernab von Berlin für die behauptete Sicherheit Deutschlands. Frau Brugger verklausuliert und schwurbelt. Sie sagt, dass Russland diesen Krieg auf keinen Fall gewinnen darf. So gesprochen klingt es eben viel angenehmer, als im „Klarsprech“ zu sagen: Die Ukraine muss um jeden Preis gewinnen! Denn bei einem Klarsprech würde sich hier unmittelbar eine Frage anschließen. Eine, die danach fragt, wer das denn ausführen und bewerkstelligen sollte. Und dann wäre klar, dass Frau Brugger, die Grünen, die SPD, die FDP und die CDU ganz und gar nicht bereit sind, ihren dann so notwendigen Dienst an der Front zu leisten. Wenn also Russland auf keinen Fall gewinnen darf, bedeutet es, dass die Ukraine gewinnen muss. Oder glaubt jemand an ein Unentschieden?
Sie, liebe Leser, benötigen nun noch weitere Belege für den gefährlichen Unsinn unserer Regierung?
Schauen Sie doch einfach mal selber hin, es ist wirklich ganz einfach! Anstatt die Tagesschau zu konsumieren, nehmen Sie sich einfach einmal 15 Minuten Zeit und stellen sich ein paar Fragen. Schauen sie, welches Ziel die Bundesregierung im Ukraine-Konflikt verfolgt!
- Zeigt die Bundesregierung ernsthaft das Verlangen, dass der Krieg enden möge?
- Oder soll doch lieber die Ukraine gewinnen?
- Soll der Russe geschlagen und vernichtet werden?
- Verteidigen die Menschen in der Ukraine deutsche/europäische/amerikanische Interessen und deshalb sind wir verpflichtet Waffen zu liefern?
- Handelt es sich um einen Stellvertreterkrieg, von dem der Westen profitieren will und deshalb müssen wir nun Waffen liefern?
- Steht dieses irgendwie geartete Ziel irgendwo schwarz auf weiß, so dass sowohl die Bürger, als auch Putin es lesen und damit (be)greifen können?
Es ist mir völlig egal, was oder wie der einzelne Leser es denken will. Wichtig ist nur, dass sein angestrebtes Ziel durch die kommende Handlung auch erreicht werden kann.
Wenn Sie das Ziel haben, die Russen müssen vernichtet werden, dann gehen Sie auf die Straße und fordern einfach noch mehr Waffenlieferungen, das passt zusammen. Wenn Sie denken, Deutschland muss in der Ukraine verteidigt werden, dann nehmen Sie eine Waffe in die eigene Hand und begeben sich auf direktem Wege in die Ukraine – für 44,- Euro gibt es ein Bus-Ticket nach Kiew!
Meine persönliche Meinung: Ich will, dass der Krieg aufhört!
Ich will, dass das Leiden und Sterben beendet wird. Und das einzige, was hier zielführend ist, ist die Niederlegung der Waffen.
„Wenn`t Kind doot is, höört de Vadderschap op.“
So klar wie auch rational dieses plattdeutsche Sprichwort ist, so klar lässt sich sagen: Wer Krieg nicht will, verweigert sich diesem. Wer ihn beenden will, legt die Waffen nieder. Es gibt kein Wenn und Aber!
Die deutsche Politik aber will den Krieg! Wenn der CDU-Abgeordnete Wadepuhl vor dem Parlament erklärt:
„Wir haben ein strategisches Ziel, nämlich Putin zu stoppen!“,
dann ist die behauptete Solidarität mit der Ukraine reinster Zynismus. Denn Deutschland wird schwere Waffen schicken, in der Erwartung, dass die ukrainischen Menschen diese Waffen auch in ihre Hände nehmen, um Russen zu töten. Und um solange zu kämpfen, bis das auch der letzte Soldat gefallen ist.
Es ist eine Tatsache, dass jede Waffenlieferung jeden Krieg unnötig verlängert. Gleichzeitig erhöht sich in erheblichem Maße die Gefahr eines 3. Weltkrieges. Nicht Herr Buschmann, Frau Baerbock oder Frau Brugger bestimmen, ob Deutschland Kriegspartei durch Waffenlieferung wird – das bestimmt alleine Russland. Wollen die Bürger Deutschlands und ganz Europas die mögliche Gefahr eines Weltkrieges wirklich zulassen? Das laute Schweigen der Deutschen dazu ist mir wahrlich unerträglich!
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Marco von Fabiranum, 28. April 2022
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