Die weihnachtliche Ansprache eines bundespräsidialen Kaspers

Die weihnachtliche Ansprache 2022 “unseres” Bundespräsidenten Steinmeier, für alle Bürger des “besten Deutschlands, das es jemals gab”, analysiert und kommentiert.

Ein Text von Marco von Fabiranum, 26. Dezember 2022


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Zur weihnachtlichen Ansprache eines bundespräsidialen Kaspers

Der Präsident als oberste Sprechpuppe der Republik. An Fäden hängend – wie aus der Augsburger Puppenkiste entsprungen – spreizt er seine Arme und Hände leicht auseinander und wieder zusammen. Immer auf und zu und schön im Takte zur nichtssagenden Betonung seiner Worte.
Gleich zu Beginn wird der Fernsehzuschauer eingefangen und emotional auf Spur gebracht. Wer wird sich dem traurigen Schicksal von Kindern hier entziehen wollen?

„Fünfzig Mädchen und Jungen, die mit ihren Müttern vor dem Krieg in der Ukraine zu uns nach Deutschland geflohen sind.“

Ganz bestimmt ist das traurig!

Der Anker wurde geworfen und der hiervon ausgehenden emotionalen Linie hat der Zuschauer nun zu folgen, da gibt es kein Entrinnen mehr. Ich allerdings frage mich unweigerlich, ob denn unser Bundespräsident auch ein Herz für die Tausende von Obdachlosen hat, welche im winterlich kalten Deutschland auf der Straße überleben müssen. Diese kommen in seiner besinnlichen Weihnachtsrede allerdings nicht vor. Um vom Bundespräsidenten mit Empathie bedacht zu werden, braucht es definitiv einen ukrainischen Pass.

Ganze zweidrittel des Textes geht es dann auch genauso weiter. Arme Ukraine, böser Russe, und die als großherzig geschleimpinselten deutschen Bürger. Warum nur ist es nicht glaubwürdig, wenn der Bundespräsident mit Inbrunst behauptet:

„Ich weiß, wie viel diese Krise Ihnen allen abverlangt; dass viele sich einschränken müssen.“?

Warum er das weiß, lässt sich aus den nachfolgenden Sätzen sehr gut eruieren, allerdings braucht es da einige Aufmerksamkeit.
Hier erst einmal der Text:

„Aber unsere Großherzigkeit im Umgang miteinander, die kann uns niemand nehmen. Ein freundliches Wort, eine kleine Geste der Aufmerksamkeit, Verständnis für andere, Offenheit gegenüber Fremden: Sie selbst, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie alle, die in unserem Land leben, helfen mit, das Leben für andere ein wenig heller zu machen.“

Und nun dröseln wir das mal auf. Was meint der Bundespräsident, wenn er von UNSERER GROßZÜGIGKEIT spricht? Mir fallen da einfach nur übelste Assoziationen ein: Es ist die Großzügigkeit jener Politikergilde, welche des Bürgers hart erarbeitete Steuergelder per Gießkanne auszuschütten wagte – allerdings nur auf jenen unfruchtbaren Boden, auf dem eh nichts wächst.

Und damit es keiner merkt, gibt es für die brav folgende Schafherde freundliche Worte und kleine Gesten der Aufmerksamkeit, wie 9-Euro-Tickets. Das Verständnis hat der Bundespräsident (nur) für andere – ja, das sagt eigentlich alles. Offenheit gegenüber Fremden – ja, das wäre löblich, wenn man sich dabei nicht komplett dem eigenen Land und seinen Menschen verschließen würde.

Ha, ha, und dann folgt der Doppelpunkt im Text des Bundeskaspers! (Schauen Sie nach im Skript. Da gibt es als Satzzeichen einen Doppelpunkt)

Die weihnachtliche Ansprache eines bundespräsidialen Kaspers

Tja, den haben Sie als Zuschauer vor dem Fernseher natürlich nicht mithören können. Aber er ist wichtig! Der Doppelpunkt markiert hier den Übergang vom „UNS“, mit welchem die Politik von sich selber spricht, zum „SIE“, womit der gemeine Bürger gemeint ist. Der nach dem Doppelpunkt folgende Satz wird ordentlich langgezogen und damit verschwurbelt.

Doch lesen Sie ganz langsam selber:

“Sie selbst,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie alle,
die in unserem Land leben,
helfen mit,
das Leben für andere ein wenig heller zu machen.“

Ersetzen Sie mal das Wort „andere“ durch das Wort „Politiker“! Dann lässt sich auch erkennen, dass das Wort „alimentieren“ arg hässlich klingt. Das Leben möge dem Bundespräsidenten heller gemacht werden – what ever it takes.

Auch im nächsten Textausschnitt fällt das „WIR“ und „UNSER“ auf:

„Und unser Land wächst in der Herausforderung wieder einmal über sich hinaus. Wir sind nicht in Panik verfallen, wir haben uns nicht auseinandertreiben lassen. Unser demokratischer Staat mildert die härtesten Belastungen.“

Die Selbstbeweihräucherung über die vermeintlich gute Tat einer „Milderung“ lässt nur dem aufmerksamen Leser die Kinnlade herunterfallen. Die Schafherde möge weiter meinen, die Politikerbande habe die härtesten Belastungen abgemildert. Dass die Politmarionetten als willige Helfer die Krisensituationen erst erschaffen und kreiert haben, mag man nicht wahrhaben wollen.

Dabei ist doch klar: Die Gelder, welche als Energie-Almosen an die Menschen gezahlt werden, wurden ihnen zuvor auch kräftig über die bereits gezahlten Energiesteuern abgenommen. Ja, ja, unser demokratischer Staat mildert die härtesten Belastungen und der pawlowsche Hund namens „Liebemitbürgerinnenundmitbürger“ leckt dem Bundeskasper und seiner Entourage aus lauter Dankbarkeit die Füße!

Zweidrittel der „Weihnachtsansprache“ nimmt Bezug zur Ukraine. Lediglich einmal durch Selbstbeweihräucherung der regierungseigenen Nichtleistungen unterbrochen, geht es weiter zur nächsten sogenannten Krise. Die Klimakrise.
Die kleine Schwester des Klimas heißt „Wetter“. Menschen und hier insbesondere das Militär diverser Länder haben schon seit Jahrzehnten ein großes Interesse daran, das Wetter zu ihren Gunsten zu manipulieren. Und sie können es tatsächlich! Nur kontrollieren können sie das Wetter nicht.

Für Schafe ist ja bereits die Manipulation des Wetters eine Verschwörungstheorie.
Nun meint man aber allen Ernstes im Großen kontrollieren zu können, was man im kleinen schon nicht schaffte.

Auch der Klimawandel sind dem Bundeskasper in seiner Weihnachtsansprache an die Untertanen ein paar erzieherische Worte wert. Der Klimawandel liegt dem Bundesoberkasper ganz nah am Herzen und so geriert er sich als vermeintlich verbindendes Element zwischen der „Letzten Generation“ und den so von ihm benannten „Älteren“. Von diesen Älteren wünscht er sich,…

„dass die Älteren auch spät im Leben noch einmal bereit sind, sich zu verändern.“

Dumm nur, dass man sich so etwas einfach nicht laut wünschen darf. Eben, weil der Präsidialkasper damit suggeriert, dass all das gesammelte alte Wissen, die alten gemachten Erfahrungen in der Zukunft einfach keinen Wert mehr haben werden und daher einer Veränderung seitens der „Älteren“ bedürfen. Da nützt es auch nicht mehr, das folgende nachzuschieben:

„Wir brauchen doch beides: den Ehrgeiz der Jungen und die Erfahrung der Alten.“

Das Wissen und die Erfahrung der Alten besagt eben, dass es den Klimawandel gibt – der war schon immer da. Ob er aber menschengemacht ist, das wäre offen zu diskutieren. Möglicherweise meint der Bundespräsident mit seinen gewünschten Veränderungen aber auch ganz subtil das Aussterben der Älteren. Sterben als letzte Veränderung der Älteren! Danach kann die “Letzte Generation” dann machen, was sie für richtig hält.

Eines allerdings ist in höchstem Maße erschreckend. Allen Erstes will der Bundeskriegspräsident die Menschen in Deutschland auf seltsam skurrile Weise erziehen. Und zwar dahingehend, dass es da tatsächlich verschiedenste Formen des Friedens gäbe.

Wenn er mit starrem Narrativ auf den Krieg in der Ukraine davon faselt,…

… „Und es muss ein gerechter Friede sein,…“,

… wird deutlich: In seiner Welt gibt es auch einen UNGERECHTEN Frieden. Man möchte sich hier das Ausmaß und die leuchtend bunten Regenbogenfarben seiner Vorstellungswelt ganz und gar nicht vor Augen führen. Denn täte man das, wird schnell klar, dass für den Kriegstreiber Steinmeier ein Frieden auf lange Sicht nicht nur ausgeschlossen wird, sondern offensichtlich auch gar nicht gewollt ist.

Abgerundet, oder auf neudeutsch: „abgebunden“, wird seine Rede mit folgendem Text:

„Ich möchte ganz besonders all jenen danken, die auch heute und über die Feiertage arbeiten, in den Krankenhäusern und Altenheimen, auf den Polizeiwachen und bei den Feuerwehren, überall dort, wo es im Dienst für andere keine Pause gibt. Ich danke Ihnen sehr dafür!“

Sie erinnern sich, werter Leser, an die Worte Steinmeiers weiter oben im Text!?

„Ein freundliches Wort, eine kleine Geste der Aufmerksamkeit, Verständnis für andere,…“

Ja, Herr Steinmeier weiß, wie man die Untertanen bauchpinselt.
Das ist ja auch wirklich aufmerksam und nett von dem älteren Herren. Aber eines finde ich dann doch sehr bemerkenswert:

Als oberster Demokrat und dem Rechtsstaat verpflichtet, bedankt sich Prinz Karneval doch tatsächlich für eine Tatsache, deren Existenz laut Gesetz eigentlich gar nicht erlaubt ist. Dass es im Dienst für andere oftmals keine Pause gibt, wissen Ärzte, Pfleger und Polizisten nur allzu gut. Die chronische Überlastung ist seit Jahren bekannt.

Hierfür nun bekommen die Betroffenen den warmen Dank ihres Bundespräsidenten in einer Weihnachtsansprache an den Kopf geworfen, wohl wissend, dass es sich hier vielmehr um skandalöse Zustände im öffentlichen Dienst handelt.

Zu einem frenetisch-feierlichen „Klatschen“ (wie zu Beginn der Coronazeit) hat es beim Bundespräsidenten am Ende seiner Ansprache nicht mehr gereicht.
Ich denke und befürchte, dass der Puppenspieler, welcher die Fäden der Bundespräsidialmarionette zog, seinen wohlverdienten Feierabend haben wollte. Ende vom Dienst! Fürs Klatschen war da einfach keine Zeit mehr übrig. Wenigstens einer, der keine Überstunden macht.

Was die Ansprache des Bundespräsidenten mit Weihnachten zu tun hatte, wurde leider nicht richtig deutlich. Herr Steinmeier möge sich an seinen eigenen Wunsch entsinnen, auch im Alter für Veränderungen offen zu sein. Einfach mal was Neues wagen und zum nächsten Weihnachtsfest die Gusch halten.


Mehr von 👉 Marco von Fabiranum bei uns.

👉 Der Bundespräsident – Rede: Weihnachtsansprache 2022 – 25. Dezember 2022


Video Tipp

NachDenkSeiten: Das Phrasen-Virus: Steinmeier und die Solidarität | Tobias Riegel | NDS | 27.03.2020

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