Die Toten von Bucha – verschiedene Ansichten

Die Meldungen und kurz-Videos aus Bucha erregen die Gemüter. Auf verschiedene Weise. Die einen sind entsetzt über die Brutalität der russischen Soldaten, die anderen sind entsetzt über die Brutalität der Ukrainischen Milizen. Letztendlich sind alle, auch ich, sehr entsetzt, dass scheinbar einige Zivilisten getötet wurden. Wer diese grausame Tat letztendlich durchführte ist nicht geklärt. Es gibt Hinweise in die eine oder andere Richtung.

Reitschuster lobte einen Beitrag auf der Seite “Tichys Einblick”.

“Wer verantwortet die Morde in Butscha?” bezieht sich inhaltlich einerseits auf einen Focus “Faktencheck” Artikel “Faktencheck widerlegt russischen Fake-Vorwurf zum Massaker von Butscha”, der sich wiederum auf ein von Maxar Technologies erstelltes und in der New York Times veröffentlichtes Satellitenbild bezieht, hier genutzt als “Beleg”, die Leichen in Bucha lägen schon seit Wochen auf der einen, immer wieder gezeigten Strasse.

Bucha Satellitenbild, angeblich vom 19. März 2022, zeigt Körper auf einer Strasse liegend
Maxar Technologies Satellitenbild, Bucha, angeblich vom 19. März 2022

Maxar Technologies ist ein an verschiedenen Börsen notiertes Unternehmen. Diese Institutionellen Besitzer sind die selben, denen auch fast alle anderen großen Unternehmen gehören: Vanguard, Blackrock, State Street Corporation. (Im Bild im Vergleich zu Pfizer. Hier hätte aber auch Coca-Cola, Pepsi, Nestle, VW, Facebook, sowie auch viele Medien Konzerne, und eigentlich alles, was so international Tätig ist, aufgeführt werden können.)

Maxar Technologies Institutionelle Besitzer (oben) / Vergleich mit Pfizer (unten)
Maxar Technologies Institutionelle Besitzer (oben) / Vergleich mit Pfizer (unten)

Im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung bin ich bei einem Foto als “Beweis” oder “Beleg” eher skeptisch. Wer erinnert sich nicht an die Satellitenbilder, die damals bewusst in der UN Versammlung von dem damaligen US Imperium Außenminister Pauls benutzt worden, für die Lüge Saddam Hussein hätte mobile Gift-Gas Fabriken

Tichy schreibt weiter über “Packzetteln, auf die eine ukrainische Journalistin und die FAZ auf einem verlassenen Stützpunkt der russischen Truppen in Butscha gestoßen sind, ist die Militäreinheit 74268 (Wojskowaja Tschast‘ No 74268) angegeben.” Diese Packzettel verwiesen auf eine wegen Greueltaten schon aus dem Syrien Krieg verdächtige russische Militär Einheit. Er räumt allerdings auch selber ein, dass das letztendlich nichts in Bezug auf die Leichen in Bucha beweist.

Weiter schreibt Tichy einige Zitate, die den Einmarsch Russlands mit einem Hang bestimmter Russen zur “Herrenmenschen” Ideologie verbinden. Das würde durch Artikel einer “Kreml nahen” Agentur untermalt. Der Rassismus Vorwurf mit “nationalsozialistischer Prägung” wird zur Zeit von jedem gegen fast jeden gern verwendet: Hier gegen Russen, gegen Ukrainische Milizen, aber auch gegen Montags Spaziergänger, wenn auch nur um zwei Ecken, die wiederum im Gebaren der Bio-Security und den Gesetzen die im Rahmen des Gesundheitsschutzes erlassen wurden, um sich zu ermächtigen und um Grundrechte zu entziehen, darin auch Parallelen zu einer “Herrenmenschen Ideologie” sehen.

Eine gegenteilige Darstellung findet man auf der russischen Nachrichten Seite “Ria”

Die Toten von Bucha - verschiedene Ansichten
Beitrag von Ria (Russland)

Eine auf den ersten Blick an diesem Tag sehr Militär-lastige Nachrichten Seite. In dem 👉 hier verlinkten Artikel (👉 Deutsche Übersetzung via Google Translate) wird von den Bemühungen des russischen Außenministeriums berichtet, die Morde an Zivilisten aufklären zu lassen. Ein Antrag Rußlands beim UN-Sicherheitsrat wurde durch das derzeitig Vorsitzende Land Großbritannien abgelehnt. Eine Begründung dafür konnte ich nicht finden, es war in den Mainstream Medien nur mit dem immer gleichen Nebensatz beschrieben:

“Ein Antrag Russlands beim UN-Sicherheitsrat wurde durch Großbritannien abgelehnt.”

In anderen Kommentaren und Beiträgen wird das Ausbleiben forensischer kriminalistischer Untersuchungen und Obduktionen der Leichen scharf kritisiert. So könne, wie bei anderen Tötungsdelikten auch, sehr genau der Sterbezeitpunkt, die tatsächliche Todesursache und sogar, ob die Menschen dort starben, wo sie dann gefunden wurden, sehr genau festgestellt werden. Das sei hoch verdächtig und ließe den Schluss zu, die Ukraine sei viel eher an den Propaganda Ergebnissen interessiert, die auch in Deutschland sehr viel undifferenzierte Anwendung finden.

Was kann getan werden?

Solche Untersuchungen, transparent durchgeführt, würden schnell zu einer Klärung führen. Jede Seite nutzt lieber einseitige, bis unwahre Aussagen, statt zu Informieren. Die Medien, und bei diesem Thema scheinbar selbst Herr Reitschuster, fungieren nur noch als Werbeplattformen, um “Anhänger” oder “Follower” für das eine oder das andere “Lager” zu gewinnen. Aus meiner Sicht genauso auch alle Deutschen “Qualitätsjournalismus” Plattformen. Ganz selten Mal, als Ausnahme, ein mehr als einseitig informierender oder kritischer Beitrag, der unauffällig in den Tiefen der Webseiten verschwindet, und den “Normal”-Konsumenten nicht erreicht.

Ich bin eh überrascht, dass es von solchen Ereignissen immer nur ein Video geben soll, wobei doch wirklich viele Menschen Kamera-Smartphones und Social Media Konten haben. Und viel mehr überrascht mich, das ein Foto oder ein einziges Video, zu einem Zeitpunkt von einem Ort aufgenommen, in diesen Zeiten schon für eine Welle der Entrüstung ausreicht.  Der Leitsatz der EU-Komission “prüft vor dem Weiterleiten” wird nicht einmal von den großen Medien gelebt.

Die eigentliche große Frage ist wahrscheinlich:

Wer will Aufklärung solcher Ereignisse, und wer will das lieber nicht?

Denn, wieso auch immer, sind alle politischen Beteiligten eher dabei, die Lage zu Eskalieren, in dem von allen Seiten Waffen in das Gebiet geliefert werden, anstatt konsequent alle Handlungen Richtung Frieden auszurichten. Vielleicht ist man auch einfach froh, dass dadurch andere Dinge aus dem Fokus verdrängt werden, bevor es deswegen Ärger geben kann?

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